Vielleicht, so denke ich immer mal wieder, sollte das scharfe S – das Buckel-s, Eszett oder richtig ß – einfach abgeschafft werden. Andererseits mag ich diese kleine Verschrobenheit, die sich die deutsche Sprache mit dem Festhalten an dem ß gönnt. Dass es oft, wie etwa hier, falsch geschrieben wird, kann man dem scharfen S nicht ankreiden:
Das scharfe S existiert nur klein
Schreibt man ein Wort mit einem ß in Versalien, verwandelt es sich in ein Doppel-s: FUSSPFLEGE wäre auf dem Schild korrekt.
Ist das immer so? Fast immer, hier ist die Ausnahme: Beinhaltet ein Name ein ß und wird dieser Name in einem Dokument auch in Versalien geschrieben, kann im Sinne der Einheitlichkeit dort auch einmal ein ß zwischen den Großbuchstaben stehen. So könnte ein Herr Meißer in einem solchen Fall auch einmal HERR MEIßER sein. Als Werbelektorin würde ich jedoch die Großschreibung vermeiden und einheitlich bei Herrn Meißer bleiben.
Beim Recherchieren für diesen Blogbeitrag stellte ich fest, dass ich mit meiner Vorliebe für das Buckel-s nicht alleine bin. Es gibt gar eine Fangemeinde, die ein großes ß schaffen möchte. Oha! Folgen Sie dem Link, wenn Sie mehr darüber wissen möchten.
Weitere Faustregel für das scharfe S
Oftmals ist nicht klar, wann ein Wort mit ß geschrieben werden muss und wann nicht. Hier hilft eine Faustregel: Wird ein Wort lang ausgesprochen, schreibt es sich mit ß. Wenn Sie die Wörter Straße, Fuß, süß oder Gruß laut aussprechen, können Sie das sehr gut hören. Wird ein Wort hingegen kurz gesprochen, schreibt es sich mit Doppel-s. Sehr gut kann man das hören bei: Kuss, muss, dass.
Wer das partout nicht hört oder sich vielleicht doch noch unsicher ist, dem hilft natürlich der Blick oder Klick in ein Wörterbuch, etwa zu www.duden.de.
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