Mein Buch des Monats ist speziell. Es ist ein „Mutmachbuch zum Thema Schizophrenie für Betroffene, Angehörige und Helfende“. Geschrieben hat es Puja Angelika Büche. Erschienen ist es 2018 in der edition assemblage und für 14,40 € erhältlich.
Schizophrenie, ein furchterregendes, ein großes Wort, das mir nichts sagt. Deshalb las ich dieses Buch von Puja Angelika Büche. Sie ist eine Netzwerkkollegin, die an einer Form von Schizophrenie erkrankt ist. Das macht auch die Qualität dieses Buches aus: Es ist echt. Die Autorin weiß, wovon sie schreibt und lässt uns in ihr Inneres blicken. Das ist manchmal schwer auszuhalten. Kann aber, so stelle ich mir das zumindest vor, für Betroffene und deren Angehörige ungemein hilfreich sein.
Worum geht es in „Lass dich nicht ver-rückt machen“?
Das Buch beginnt mit dem Sprung von einer Kölner Brücke. Die Stimmen in Pujas Kopf fordern sie dazu auf, es sei so am besten. Als Puja wieder zu sich kommt, „kniete eine junge Polizistin im Nieselregen [an meiner Seite]. Sobald ich begriff, dass ich noch am Leben war, griff ich nach der Pistole, die die Polizistin an der Hüfte trug.“ Die nächste Station ist eine Klinik.
Mit dem Abstand von gut zwanzig Jahren berichtet Puja im ersten Teil des Buches von ihrer Krankheit. Von verschiedenen Kliniken, Begegnungen mit Menschen und ihrem Weg aus der Spirale. Dass sie das schafft, liegt auch daran, dass sie eine für sie passende Therapeutin findet.
Im zweiten Teil gibt die Autorin praktische Tipps, wie man mit einer solchen Diagnose leben kann. Denn oft geht mit dieser Krankheit einher, nicht arbeiten zu können, sprich wenig Geld und keine vorgegebenen Strukturen zu haben.
Im dritten Teil von „Lass dich nicht ver-rückt machen“ führt Puja ein Interview mit ihrer Therapeutin. Schließlich folgen nochmals viele nützliche Hinweise.
Fazit: „Lass dich nicht ver-rückt machen“ ist ein sehr persönliches Buch zum Thema Schizophrenie. Darin liegt seine Stärke, ich kann mir vorstellen, dass es sehr hilfreich ist.
Ärgerlich fand ich die vielen Fehler im Buch. Weil der Inhalt mich fesselte, konnte ich darüber hinweglesen. Dies empfehle ich allen interessierten Leser*innen: sich auf den Inhalt zu fokussieren.
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